Alles über den Petit Basset Griffon Vendéen

Die ersten acht Wochen im Leben eines Hundes


Nach reiflichen Überlegungen ist nun soweit. Ein Hund soll in Zukunft zu Ihrer Familie gehören.

Wie schön, dass Sie sich für einen Petit Basset Griffon Welpen entschieden haben.
Sie können es gar nicht erwarten bis Ihr Welpe geboren wird. Wenn er dann endlich auf der Welt ist, besuchen Sie Ihr Baby so oft wie es Ihre Zeit erlaubt. Trotzdem bleiben Ihnen die ersten Lebenswochen des kleinen Hundes "die ersten Schritte“ verborgen.

Ich möchte Sie mit meinem Artikel an den ersten 8 Wochen im Leben von fünf Welpen Teil haben lassen. Mit viel Mühe (die Kleinen waren flink wie Wiesel) habe ich im Abstand von einer Woche Bilder von der Rasselbande gemacht. So können Sie an der Entwicklung auch bildlich teilhaben.

Endlich ist es soweit und der Wurf liegt, gesund und sauber geleckt von der Hundemama, in der Wurfkiste.

Fünf Christkinder wurden am 24. Dezember 2006 geboren. Mutti und Kinder sind wohlauf. Mutti macht ein Schläfchen und die Kleinen trinken friedlich an Mamas Milchbar.

Auf diesem Bild sehen Sie die Welpen kurz nach der Geburt. Sogar die Nabelschnüre sind sichtbar. Diese fallen nach ungefähr 2 Tagen von alleine ab. In der ersten Lebenswoche sind die Welpen blind und taub. Das heißt, die Augen und Ohren sind noch fest verschlossen. Nur der Geruchssinn funktioniert erstklassig. Genau wie der Saugreflex und das im Kreis krabbeln, handelt es sich um angeborene Eigenschaften.
Am Geruch erkennt der Welpe seine Mutter. Man sagt, dass jeder Welpe seine eigene Zitze hat.
Legt man einen Welpen allein auf eine Decke, wird er sich sofort auf die Suche nach der Mutter und den restlichen Geschwistern machen. Hierbei krabbelt der Welpe immer im Kreis. So kann er sich nie zu weit vom Nest entfernen. Gesunde Welpen liegen immer auf einem Haufen, das nennt man Haufenbildung.
In der ersten Lebenswoche besteht das Leben der Welpen aus Trinken, Schlafen und Wachsen. Von Mama behütet und gepflegt, wachsen sie jeden Tag und nehmen 70 bis 100 Gramm zu. Sie haben nach einer Woche ihr Geburtsgewicht verdoppelt.
Dies ist für mich eine schöne Zeit. Ich füttere die Hündin, führe sie, meist unter großem Protest, nach draußen zum Pipi machen und säubere bei Bedarf die Decken der Wurfkiste. Einmal am Tag werden die Welpen gewogen und das Gewicht in eine Liste eingetragen. Windeln braucht ein Welpe nicht. Sie werden von der Mutter am Bauch geleckt und erst dann, machen sie Pipi und ihren Haufen. Mama frisst alles auf. Steckt man in diesem Alter, einem Welpen, den kleinen Finger ins Mäulchen, wird er begierig daran saugen. Die Welpen haben eine große, breite Zunge, mit der sie die Zitze, in diesem Fall den Finger, fest umschließen.

Die Welpen sind eine Woche alt



Sehen Sie den deutlichen Größenunterschied? Man hat sich etwas Speck angefressen und das Gewicht verdoppelt. Hören und Sehen können die Zwerge aber immer noch nicht. Heute werden die Welpen zum ersten Mal entwurmt und die Krallen geschnitten. Die Entwurmung ist sehr wichtig, denn jeder Welpe infiziert sich über die Muttermilch mit Spulwürmern. Ohne regelmäßige Entwurmung würde der Welpe viel langsamer wachsen und bei starkem Wurmbefall könnte er sogar sterben. Die Welpen träumen jetzt und manchmal frage ich mich, wovon sie wohl träumen mögen. Der Fingertest klappt noch immer und der Welpe saugt vergnügt an meinem Finger.

Die Welpen sind 2 Wochen alt



Sie sind wieder kräftig gewachsen und die Augen und Ohren sind geöffnet. Trotzdem können sie noch nicht richtig klar sehen und auch das Gehör ist noch nicht voll ausgebildet. Immer noch sind Essen, Schlafen und Wachsen das Wichtigste in ihrem Leben. Und natürlich die Mama. Lag sie in den ersten 2 Wochen fast ausschließlich bei ihren Welpen in der Wurfkiste, so geht sie jetzt manchmal eigene Wege, ist aber beim kleinsten Geräusch der Welpen zur Stelle und schaut nach dem Rechten. Nachdem die Welpen sich 2 Wochen lang krabbelnd, stets auf der Suche nach der Mutter fortbewegt haben, versuchen sie sich auf die Beine zu stellen und erkunden die Wurfkiste. Die ersten Spiele finden statt. Man saugt oder beißt am Geschwisterchen. Alles geschieht noch sehr ziellos. Wenn sie schlafen, liegen sie gerne auf dem Rücken und dabei träumen sie oft sehr intensiv. Sie strampeln mit den Beinen, machen Kaubewegungen und geben Geräusche von sich. Wieder werden die Welpen entwurmt und die Krallen geschnitten. Nun ist die Sache mit dem Fingernuckeln vorbei. Der Welpe merkt sofort, dass aus dem Finger keine Milch kommt und spuckt ihn aus.

Die Welpen sind 3 Wochen alt



Nun haben die Welpen die Größe von Meerschweinchen. Sie laufen, wenn auch sehr tollpatschig, durch die Wurfkiste. Das liebste Spielzeug ist die Mama und die Geschwister. An denen wird lautstark herumgezottelt. Man kann sogar schon knurren und manchmal bellt einer der Welpen während des Schlafes. Mama verlässt jetzt immer öfter die Wurfkiste. Meistens besucht sie Ihre Kinder nur zum Füttern. Die Welpen heben die Köpfe und können nun viel besser sehen. Sie reagieren, wenn man mit einem Gummitier quietscht. Sie lieben es, auf dem Arm gehalten und gekrault zu werden. Alles unter den wachsamen Augen der Mama. Auch heute werden die Krallen geschnitten und die Welpen bekommen ihr Wurmmittel. Die Krallen müssen regelmäßig geschnitten werden. Sind sie zu lang, verletzt der Welpe beim Milchtritt das Gesäuge der Mutter.

Die Welpen sind 4 Wochen alt



Sie schauen noch etwas unsicher in die Welt. Man hat kräftig an Größe und Gewicht zugenommen. Jetzt sehen die Welpen schon wie richtige kleine Hunde aus. Die Haare sind länger geworden und einige haben schon niedliche Pusteblumenbärte. In dieser Woche bekommen die Welpen ihre sehr spitzen Milchzähne. Richtig auf den Beinen stehen und laufen können die Kleinen nun auch. Nimmt man sie aus der Wurfkiste und setzt sich auf den Boden, erkunden sie ganz langsam und vorsichtig, ihre Umwelt. Es ist zu niedlich, wie ihnen dabei manchmal die Beine wegrutschen. Jetzt wird es auch beim Spielen und Toben lauter. Spielsachen sind noch uninteressant. Mit Mama und Geschwistern spielt es sich am Besten. Wieder werden die Krallen geschnitten und das Wurmmittel verteilt. Spricht man mit den Kleinen, reagieren sie und kommen angelaufen. Wenn es viele Welpen sind, wird mit der Zufütterung begonnen. Es gibt viermal täglich ein besonderes Welpenfutter aus Kartoffelbrei, Welpenfleisch, Öl und einer Mineralstoffmischung. Das schmeckt klasse. Aber auch selbst fressen, will gelernt sein. Bei den ersten Versuchen beschmiert man sich von oben bis unten mit dem leckeren Brei. Dann kommt Mama und putzt alle wieder sauber.

Die Welpen sind 5 Wochen alt



Der Blick ihrer Augen ist sehr neugierig. So erkunden sie auch ihre Welt. Alles ist interessant und jetzt spielt man auch mit Gummitieren und Bällen, zusammengeknotete Socken, Kuscheltiere. Alles wird zur Beute. Besonders schön ist Papier, das raschelt so toll beim Zerrupfen. Die Welpenkiste ist viel zu klein geworden und die Welpen bekommen einen schönen Auslauf, der mit Sägespänen ausgestreut ist. Die Türe in den kleinen, überdachten Freiauslauf ist geöffnet. Aber es dauert einige Zeit, bevor man es wagt, durch die Türe zu krabbeln und diese kleine Welt zu erobern. Frauchen hat Schuhe mit Schnürbändern an, man ist das klasse. Schnürbänder sind das beste Spielzeug der Welt. Zum Krallenschneiden werden die Welpen das erste Mal auf einen Trimmtisch gesetzt. Die Ohren werden kontrolliert, die Haare vor den Augen, wenn vorhanden, vorsichtig herausgezupft und das Fell gebürstet. Das Entwurmen darf nicht vergessen werden. Mit 5 ½ Wochen erfolgt die erste Impfung. Danach dürfen die zukünftigen Hundeeltern ihren Liebling auch anfassen. Vorher ist die Infektionsgefahr zu groß. Hunde können sich auch mit Menschkrankheiten, wie Durchfall und Grippe anstecken. Das Mamafutter schmeckt viel besser, als der blöde Welpenbrei.

Die Welpen sind 6 Wochen alt



Sie sind kaum noch zu halten, wenn man sie fotografieren will. Man braucht, wirklich 4 Hände. In diesem Alter fremdeln die Welpen wenn Besucher kommen und lassen sich nur sehr zögerlich anfassen. Das dauert aber nur ein paar Tage, dann laufen sie zu jedem hin. Jedenfalls, wenn dieser Besucher interessant erscheint. Ansonsten tobt man lieber mit dem Kangal. Der hat eine herrlich lange Rute, da kann man prima reinbeißen. Der Holzkorb ist auch ganz was Tolles. Die vielen Ecken im Wohnzimmer werden für Versteckspiele mit den Geschwistern genutzt. Bei der Hatz um die Tischbeine herum bellt man laut vor Vergnügen. Das ist sehr zauberhaft anzusehen. In diesem Alter kommen unsere Welpen zum ersten Mal auf die Straße vor dem Haus. Anfangs tragen wir sie auf dem Arm. Das vor Erstaunen aufgerissene Mäulchen und die Kulleraugen, wenn der erste Traktor vorbei fährt, sind zu niedlich. Nach ein paar Tagen dürfen sie dann die Welt vor der Türe an der Leine erkunden. Ein kleiner Hund muss soviel lernen. Deshalb wieder auf den Trimmtisch, zum Krallenschneiden und Bürsten. Sind die Haare um die Pfoten zu lang, werden diese mit der Schere gekürzt. Dabei spreche ich viel mit den Kleinen und sie werden ausgiebig, mit einem Leckerchen, belohnt. Es folgt noch die wöchentliche Entwurmung. Bei gutem Wetter sind die Kleinen, zusammen mit der Mutti, tagsüber, in einem speziellen Welpenauslauf untergebracht. Hier lernen sie, durch Tunnel zu kriechen, mit Ästen zu spielen, Löcher im Sand zu graben und über Leitern zu klettern.

Die Welpen sind 7 Wochen alt



Eigentlich könnten sie schon in ihre neue Familie umziehen. Sie fressen alleine, gehen an der Leine und sind richtige kleine Hunde. Besser ist es aber, wenn sie noch 2 Wochen zusammenbleiben und den Rest der Meute kennen lernen. Also hinaus auf die große Wiese hinter dem Haus und ein paar von den erwachsenen Herrschaften müssen dran glauben und sich die Frechheiten der Kleinen gefallen lassen. Charles, mein Meutechef, ist da besonders langmütig. Wenn es ihm aber zu bunt wird, knurrt er schon mal und dreht den frechen Rabauken auf den Rücken. Der schreit natürlich zum Herzerweichen. Sehr schnell lernt so ein Hundekind, wie wirksam es sein kann, sich mit lautem Geschrei auf den Rücken zu werfen. Erst mal dem Onkel in die Hacken beißen und bevor der sich umdreht, schnell auf den Rücken werfen. Der Trick klappt immer. Das Krallenschneiden, Bürsten und die ersten Trimmversuche sind inzwischen Routine geworden. Zumindest mehr oder weniger. Und wieder geht es den Würmern an den Kragen.
Die Fünferbande vertilgt vier Mal pro Tag eine Riesenportion Mamafutter, mit richtig viel grünem Pansen. Das schmeckt ausgezeichnet und Leberwurstbrot hat man auch schon kennen gelernt. Und dann gibt es da noch so tolle, gut duftende Kullerchen, die bringen die Besucher mit. Das Leben ist ja so schön.

Die Welpen sind 8 Wochen alt



Heute wird die wöchentliche Pflege besonders ernst genommen. Entwurmen, Krallen schneiden, Haare aus den Ohren zupfen und die ersten Welpenhaare werden abgetrimmt. Der Tierarzt kommt und untersucht jeden Welpen. Erst werden die Lunge und das Herz abgehört. Die Leisten und der Nabel werden abgetastet. Die Augen werden ausgeleuchtet. Die Zähne und der Biss werden überprüft. Hat die Rute auch keinen Knick? Wie sehen die Ohren aus? Ist die Haut in Ordnung und wohnen im Fell keine Parasiten? Sind bei den Rüden beide Hoden fühlbar? Zum Schluss noch die Untersuchung der Patella. Das Ergebnis dieser Untersuchung wird in einem Bericht festgehalten. So hat der Welpenkäufer die Gewissheit, dass mit seinem Welpen alles in Ordnung ist. Nun bekommt der Welpe die zweite Impfung und durch einen Transponder, der auf der linken Halsseite unter die Haut injiziert wird, eine unverwechselbare Kennnummer. Die Nummer des Transponders, sowie die Impfdaten werden in einen EU-Impfausweis eingetragen. Hier steht auch das Geburtsdatum, die Rasse, das Geschlecht, die Haarart und der Name des Hundes, sowie später der Name des Eigentümers.
Die Welpen haben die zwei Injektionen sehr schnell wieder vergessen. Einer räumt gerade den Arztkoffer vom netten Onkel Doktor aus. Das Stethoskop ist ein treffliches Spielzeug. Ein Zweiter hat die wunderbaren Schnürbänder entdeckt.
Am nächsten Tag kommt der Zuchtwart vom Rasseclub. Der schaut sich jeden Welpen nochmals genau an, vergleicht die Kennnummermit einem Lesegerät und trägt alles in den Wurfabnahmebogen ein. Jetzt bekommen unsere 5 Welpen auch offiziell ihre Namen. Diese Namen erscheinen dann mit dem Zwingernamen und anderen Informationen auf der Ahnentafel.
Für die Welpen ist das alles ein großer Spaß. Auch der Zuchtwart hat Schnürsenkel. Außerdem hat er seine Aktentasche auf den Boden gestellt. Das war es dann mit dem Reiseproviant. So ein Käsebrot ist zu lecker.

In diesem Alter sind die Welpen schon sehr selbstsicher und allem Neuen gegenüber aufgeschlossen.





Mit neun Wochen darf der Welpe dann von seiner neuen Familie abgeholt werden und ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

Ihre
Heidi Winkelmann